Es gibt verschiedene Anzeichen, die allgemein als Hinweis auf eine mögliche Hochbegabung gelten, allerdings treten sie nicht alle zusammen auf, einige schließen sich sogar gegenseitig aus.

Lernen und Denken:

• hohes Detailwissen und sehr gutes Verständnis von Zusammenhängen
• ein ungewöhnlich ausgeprägter Wortschatz und sprachlicher Ausdruck
• frühes Lesen, ein (frühes) Interesse an Büchern, die weit über dem Altersniveau liegen
• eine ausgeprägte Merkfähigkeit
• eine hohe Auffassungsgabe und Fähigkeit zum Abstrahieren

Arbeitsverhalten und Interessen:

• starke Vertiefung in bestimmte Probleme
• eigene Motivation zum Erlernen von Zahlen und Buchstaben
• perfektionistische Ansprüche
• Langeweile oder Versagen bis hin zu Arbeitsverweigerung bei leichten routinemäßigen Aufgaben

Kindergarten und Schule:

• Langeweile, kein Interesse an altersgemäßen Beschäftigungen
• Stören der anderen Kinder (Klassenclown), Außenseiterposition
• außergewöhnlich gute Noten, aber auch unerwartet schlechte Schulleistungen (Underachierver)

Soziales Umfeld:

• kaum Interesse an alterstypischen Aktivitäten
• Interesse für Erwachsenenthemen
• Perfektionismus, Selbstkritik und einen starken Gerechtigkeitssinn
• Gefühl des Isoliertseins
• kritisches Hinterfragen von Autoritäten
• Wahl deutlich älterer Freunde

Weil die meisten Hochbegabten bereits als Kinder entdeckt werden, beziehen sich viele häufig angeführte Indizien auf Kinder und Jugendliche, da sie Eltern und anderen Betreuungspersonen bei einer ersten Einschätzung helfen sollen; sie können jedoch auch auf Erwachsene angewendet werden.

Hochbegabte Kinder haben grundsätzlich die gleichen emotionalen und sozialen Bedürfnisse wie andere Kinder, durchlaufen aber die kognitiven und konzeptuellen Entwicklungsschritte deutlich schneller. Das kann zu Missverständnissen und Problemen mit der sozialen Umgebung führen. Die meisten hochbegabten Kinder werden überhaupt erst als solche erkannt, wenn soziale oder psychische Probleme auftreten.